Warum die wichtigsten Dinge im Leben keine Dinge sind
Hast du schon einmal in dich hineingehorcht und dich gefragt, was dir wirklich wichtig ist im Leben? Was kommt dir zuerst in den Kopf? Ruhm? Ehre? Reichtum? Ist es dein Handy, dein Datenvolumen? Oder deine teure Lieblingshandtasche? Möglicherweise ist es aber auch gar kein Gegenstand, der an erster Stelle steht?
Ich habe mir diese Frage sehr oft gestellt und tatsächlich in den letzten Jahren immer wieder neue Antworten darauf gefunden. In der Schulzeit wollte ich jede freie Minute dafür nutzen, dieses eine Videospiel zu spielen, in das ich so unglaublich vernarrt war. Hätte mich damals jemand gefragt, was mir am wichtigsten ist, hätte ich möglicherweise gesagt: „Das nächste Level zu erreichen (und besser zu werden)!“. Als ich endlich meinen Führerschein hatte, konnte ich an nichts anderes denken, als durch die Gegend zu cruisen. Ich war so stolz auf diesen kleinen blauen Polo, sodass nichts und niemand zwischen uns kam. Meine Antwort zu dieser Zeit: „Mein Auto (und damit meine Unabhängigkeit).“ Nachdem ich aus dem Elternhaus gezogen war, wollte ich mir unbedingt eine wunderschöne Wohnung einrichten. Mir mein eigenes Reich leisten zu können, war das Größte für mich, denn schließlich hatte ich mir die Einrichtung hart erarbeitet (und mir so einen individuellen Ort zum Wohlfühlen geschaffen).
Uns kommen ganz oft materielle Dinge in den Kopf, wenn wir darüber nachdenken, was eine hohe Priorität in unserem Leben hat und das ist auch völlig ok. Wir definieren uns über die Dinge, die wir erreicht haben, wie etwa ein starkes Level in einem PC-Spiel zu schaffen oder ein Auto fahren zu können, und ziehen daraus Gefühle und Charakterzüge, die uns formen (z.B. Ehrgeiz, Freiheit, Gemütlichkeit). Stolz und Erfolg prägen uns, denn wir vergleichen uns permanent mit anderen.
Ich habe in den letzten Monaten gelernt, dass das Materielle und der Stolz von ganz anderen Faktoren geschlagen werden – und dies sind, wie schon im Titel verraten, eben keine Dinge. Für mich gibt es nichts Wichtigeres als meine Familie und Freunde, denn diese Personen haben mir ein Leben lang Rückhalt geboten und ich weiß, dass ich mich absolut in jeder Situation auf sie und ihren Rat verlassen kann. Meine Familie und mich trennen 200km, bis zu meiner besten Freundin sind es immerhin noch 150km. Strecken, die mir in den letzten zwei Jahren erst so richtig bewusst gemacht haben, dass ein entscheidender Teil in meinem Alltag fehlt. Immer, wenn ich mal wieder die Heimat besuche und meine Liebsten in die Arme schließe, geht mein Herz auf und die schönen Erinnerungen bahnen sich ihren Weg. Was soll ich sagen? Liebe ist ein unglaublich starkes Band!
Noch diesen November wird meine Beste ihren langjährigen Freund zum Mann nehmen und ich möchte so gut es geht in der Vorbereitung der Hochzeit involviert sein und helfen. Dieser Spagat zwischen Hamburg und Hannover wird wohl vorrangig viel Telefonieren, Whatsappen und Skypen beinhalten. Auch wenn ich vielleicht nicht überall persönlich vor Ort sein werde, ist es ein entscheidender Moment in ihrem und damit auch in meinem Leben. Wir teilen bereits 20 Jahre jeden Gedanken – da ist die Distanz zwar eine Herausforderung, aber kein Hindernis. Friends and Family over everything!
4 Gedanken zu „Warum die wichtigsten Dinge im Leben keine Dinge sind“
Könnte bei den ganzen Punkten nicht mehr zustimmen. Bücher, Autos, Videospiele, Deko und all solche Dinge können alles schön und toll sein aber nichts ist einprägsamer als mit seinen liebsten zu lachen und sowohl wichtigen als auch unscheinbaren Momente zu teilen…
Vielen Dank für deinen Kommentar! Ganz genau, es ist so viel schöner das Leben und einzelne Momente (egal ob riesig oder doch unscheinbar) mit den Personen teilen zu können, die einem am Herzen liegen.:)